Jugendarbeit in der Diamantenregion

Network Movement for Justice and Devolopment

01.11.2008   Lesezeit: 2 min

Das sierraleonische Netzwerk für "Gerechtigkeit und Entwicklung" hat bereits während des Bürgerkriegs versucht in den umkämpften Regionen Sierra Leones unabhängige zivilgesellschaftliche Bewegungen für den Frieden zu initiieren. NMJD war eine der ersten unabhängigen Organisationen in Afrika, die sich mit den Folgen des Handels mit Diamanten und anderen Rohstoffen für die Konflikte im eigenen Land auseinandersetzten.

Seit dem Jahr 2000 betreibt das Netzwerk Aktionen unter dem Titel "Für gerechte Minenprogramme", mit denen sie sich dafür einsetzt, dass die Erlöse aus den Rohstoffe der regionalen Bevölkerung zugute kommen. Bislang, so Abu Brima vom Netzwerk NMJD, bringt der Abbau der Rohdiamanten mehr Schaden als Nutzen für die Bevölkerung. Auch das Kimberley-Abkommen löse diese Problem nicht, da es sich auf den Handel beziehe, nicht aber auf die Produktion der begehrten Edelsteine - und gerade die geschieht oft unter haarsträubenden Bedingungen. "Die Menschen schuften wie Sklaven für Hungerlöhne in den Minen und gefährliche Sprengungen kosten viele Arbeiter das Leben", berichtet Abu Brima. "Äcker werden oft einfach beschlagnahmt oder zerstört, ohne dass die Besitzer dafür entschädigt werden - das führt zu heftigen Auseinandersetzungen."

In der sierraleonischen Diamantenregion Kono können die Jugendlichen ein Lied davon singen. Während des Bürgerkriegs wurden hier hunderttausende Menschen vertrieben, misshandelt oder ermordet. Ihr Leben im einstige "Brotkorb" Sierra Leones ist geprägt von den schrecklichen Folgen des Krieges und dem Kampf um Zugang zu den Ressourcen. Seit 2004 arbeitet das Netzwerk mit Jugendlichen aus dem Kono-District und baut gemeinsam mit ihnen Selbsthilfegruppen auf. Die Idee dahinter: Die Jugendliche in die Lage zu versetzen, ihre Interessen gegenüber den lokalen Autoritäten zu vertreten und ökonomische Perspektive zu entwickeln. Die Arbeit basiert auf der Erfahrung, dass gerade aus dieser Region viele Kinder und Jugendliche als Kindersoldaten zwangsrekrutiert worden.

In diesem Kontext unterstützt NMJD auch genossenschaftliche Initiativen zum Abbau von Rohdiamanten in der Region Kono. Es geht darum, eine alternative Abbau-Politik von Rohdiamanten in Sierra Leone durchzusetzen, die dafür Sorge trägt, dass die Einnahme aus den wertvollen Rohstoffen der Bevölkerung zugute kommen.

Projektstichwort

medico international unterstützt das Netzwerk in Sierre Leone für die Arbeit mit Jugendlichen in Kono. Wir bitten um Spenden unter dem Stichwort: Sierra Leone.

 


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