medico fordert Aufkündigung jeder Kooperation mit libyschem Regime und Aufnahme von Flüchtlingen

23.02.2011  

Die Frankfurter Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international fordert von der deutschen Bundesregierung und der EU die Aufnahme von Flüchtlingen aus Nordafrika, sowie die Aufkündigung jeder Kooperation mit dem Gaddafi-Regime. Der Geschäftsührer von medico international Thomas Gebauer forderte "ein deutliches Signal zur Unterstützung der Demokratiebewegung in Libyen, zum Beispiel das Unterbrechen aller Gas- und Öllieferungen und das Einfrieren laufender Verträge". Alle Abkommen über die Kontrolle von Flüchtlingen sollten sofort aufgekündigt werden, so Gebauer.

Bis heute werde Gaddafi als ein diskreter Geschäftspartner angesehen, der im Auftrag der Europäischen Union Flüchtlinge aus Afrika abweise und Europas Energiebedarf durch Erdgas- und Öllieferungen sichere, so Martin Glasenapp, medico-Koordinator für Migration. Diese Form Armut zu schaffen und für deren Folgen nicht aufzukommen, sei nun obsolet, so Glasenapp. "Die Freiheit der Demokratie beinhaltet auch die Freizügigkeit der Menschen, ihren Aufenthaltsort selbst zu wählen. Die Entsendung von Frontex-Einheiten zur Flüchtlingsabwehr im Mittelmeer ist dagegen eine skandalöse Antwort auf die Demokratiebestrebungen in Nordafrika."

medico international unterstützt Menschenrechtsaktivisten und Flüchtlingsorganisationen in Nordafrika. Die malische medico-Partnerorganisation AME empfängt regelmäßig aus Libyen abgeschobene Migranten und bietet ihnen Unterkunft sowie psychosoziale Betreuung. Viele berichten von ihren Erkrankungen durch die schrecklichen Bedingungen und Folter in den libyschen Gefängnissen.

Gemeinsam mit ProAsyl setzt sich medico international für eine veränderte Flüchtlings- und Migrationspolitik ein.

Kontakt

  • Bernd Eichner, medico-Pressereferent: Tel. 069/9443845 oder eichner@medico.de

 


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