Ortstermine zwischen Krieg und Frieden

Wirksamkeit bemisst sich in Afghanistan in begehbaren Quadratkilometern

20.07.2010   Lesezeit: 1 min

Gewissenhaft notiert Mohammed Hamayun, medico-Mitarbeiter in Afghanistan, die Antworten seines Gesprächspartners, des Bauern Sabir Khan. Der spricht von den Minen, die über Jahre hinweg das Leben der Leute von Kushashak bedrohten, einem Dorf in der Provinz Nangarhar. Sein Sohn hat beim Spielen mit einem Blindgänger mehrere Finger verloren.

Innerhalb eines halben Jahres hat der afghanische medico-Partner Mine Detection and Dog Center (MDC) die Minenfelder von Kushashak mit der Hilfe speziell ausgebildeter Schäferhunde geräumt. Heute nutzen 50 Familien das Land wieder als Ackerboden, Sabir Khan baut dort Weizen und Gemüse an. So kann er die Grundlagen der Existenz sichern und als Tagelöhner etwas hinzu verdienen. Mit der Arbeit von MDC ist Bauer Khan deshalb sehr zufrieden.

In Afghanistan bemisst sich Sicherheit in begehbaren Quadratmetern. Ähnliches hört Hamayun bei seinen Befragungen über die Wirksamkeit der Arbeit von MDC auch an anderen Orten; was er auf seinen Reisen notiert, bringt medico in die Debatten ein, die hier um den Krieg am Hindukusch geführt werden. Zu über zehn öffentlichen Veranstaltungen waren medico-Kollegen geladen, um dort zu vermitteln, was in Kushashak erfahren werden kann: dass mit diesem Krieg offensichtlich kein Staat zu machen ist, dass es stattdessen um den Aufbau eines Gemeinwesens gehen muss, das vor allem den Bewohnern der ländlichen Gebiete spürbare soziale und wirtschaftliche Verbesserungen bringen kann.

Der Minenopfer-Fonds

Mit Ihrer Spende finanziert medico international die aufwendige Arbeit des Minenräumens, Maßnahmen zur psychischen und physischen Rehabilitierung der Überlebenden von Minenunfällen sowie die Aufklärung der Bevölkerung über die von Minen ausgehenden tödlichen Gefahren. Diese Arbeit können Sie mit Ihrer Spende konkret unterstützen. Stichwort: Minenopfer

 


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