Mexiko

Politischer Exodus

18.09.2023   Lesezeit: 1 min

Hilfe für Flüchtlinge aus Nicaragua

Seit der Niederschlagung der sozialen Proteste 2018 mit mehr als 300 Toten befindet sich Nicaragua im Abwärtsstrudel. Anfang des Jahres schob das Ortega-Regime über Nacht 222 politische Gefangene und weitere 94 Dissident:innen in die USA ab, darunter viele ehemalige Weggefährt:innen Ortegas. Ihnen wurde die Staatsbürgerschaft entzogen, ihr Hab und Gut konfisziert. Jeden Tag werden weitere politische Gegner:innen verhaftet, zuletzt auch die Vermögen der unabhängigen Universidad Centroamericana beschlagnahmt.

Um der Übermacht der Repression zu entgehen, verlassen immer mehr Menschen das Land. Die meisten von ihnen überqueren die grüne Grenze ins benachbarte Costa Rica. Relativ neu ist, dass sich auch Zehntausende Nicaraguaner:innen auf den gefährlichen Weg in Richtung USA machen. Wie es ihnen dabei ergeht, ist im Gegensatz zur gut erforschten Migration aus anderen zentralamerikanischen Ländern weitgehend unbekannt. Deshalb haben Nicaraguaner:innen mit lokalen Aktivist:innen in Mexiko die neue medico-Partnerorganisation OMIN (Organización de Migrantes Nicaragüense en México) gegründet. Zunächst erheben sie in Herbergen für Migrant:innen im Bundesstaat Oaxaca die Bedarfe nicaraguanischer Geflüchteter an medizinischer Versorgung und psychologischer Unterstützung. Im zweiten Schritt geht es um den Ausbau von Strukturen zur Unterstützung von diesen und anderen Migrant:innen.


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