Politisches Theater in Südafrikas Townships

Khulumani schafft Raum für gemeinsame Lösungen

21.02.2013   Lesezeit: 1 min

Sobald die Khulumani Forum Theatre Group ihr Schauspiel im Wartebereich einer Busstation, in einer belebten Straße oder mitten zwischen den Hütten des Johannesburger Armenviertels Soweto beginnt, wird der öffentliche Raum zur improvisierten Bühne. Schnell sind die Umstehenden in die Geschichten eingebunden, die Szenen aus dem Alltag der Menschen in den Townships Südafrikas zeigen. Die jungen Schauspieler/-innen sind selbst Kinder von den Opfern der Apartheid, die Khulumani 1995 gegründet haben. Mit der Methode des Forum Theaters, das seine Wurzeln im befreiungspädagogischen Theater der Unterdrückten hat, stellen sie Konflikte, Gewalt oder rassistische Situationen dar. Die Szenen enden immer zuerst unbefriedigend, zeigen das Scheitern einer Person und machen auf das Fortbestehen vieler Diskriminierungsformen der Apartheid aufmerksam.

In einer zweiten Phase fordert ein „Joker“ das Publikum auf, Position zu den Abläufen zu beziehen und bessere Lösungen vorzuschlagen. So werden aus den Umstehenden selbst Darsteller/-innen, die gemeinsam im Theater neue Handlungsmöglichkeiten entwickeln. Die Mitglieder der Khulumani Forum Theatre Group schaffen damit einen interaktiven Raum, in dem emanzipatorische Alternativen ausprobiert und in die Tat umgesetzt werden können. Aus diesen neuen Lösungsansätzen werden dann gemeinsam konkrete Vorschläge erarbeitet, wie eine bessere Form des Zusammenlebens aussehen sollte.


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