Der von medico unterstützte Weltrisikobericht berechnet Jahr für Jahr das Risiko für 171 Länder aus der Multiplikation von Gefährdung und Vulnerabilität. In der Liste der Länder mit dem höchsten Risiko stand Guatemala 2017 auf Platz vier. Wie groß die Unterschiede nicht nur von Land zu Land, sondern auch zwischen Arm und Reich innerhalb eines Landes sind, zeigt die jüngste Katastrophe in Guatemala.
Als sich in den frühen Morgenstunden des 3. Juni die Anzeichen für einen heftigen Ausbruch des Vulkans Fuego westlich von Guatemala-City verdichteten, schlug das Nationale Institut für Seismologie Alarm und empfahl dem nationalen Katastrophenschutz, die Bevölkerung sofort zu evakuieren. Es heißt, in den Luxus- hotels hätten die Gäste noch gefrühstückt und seien dann in Sicherheit gebracht worden. Eine flächendeckende Warnung, die auch die Bauernfamilien in den Dörfern erreicht, gab es jedoch nicht. Viele wurden von dem Ausbruch und dem tödlichen Ascheregen überrascht. Mindestens 100 Menschen starben, mehrere Hundert gelten noch als vermisst.
Die Unterfinanzierung, vor allem aber die soziale Asymmetrie des Katastrophenschutzes brachte in den Folgetagen viele Guatemalteken auf die Straße. Unterdessen leistet die langjährige medico-Partnerorganisation ACCSS Nothilfe und psychosoziale Unterstützung für 300 betroffene Familien des Landkreises Yepocapa. Dazu zählt auch die Organisation eines Komitees in jedem Gemeinweisen für Notfall- und Evakuierungspläne.
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Dieser Beitrag erschien zuerst im medico-Rundschreiben 2/2018. Das Rundschreiben schicken wir Ihnen gerne kostenlos zu. <link verbinden abonnieren>Jetzt abonnieren!