Spot an für Frankfurt - Kabul

medico international und schauspielfrankfurt kooperieren zugunsten eines afghanischen Theaterprojektes

26.01.2006  

Ende Januar 2006 nimmt technisches Theaterequipment des schauspielfrankfurt, das nicht mehr in Verwendung ist, Kurs auf Kabul. In einer gemeinsamen Aktion der beiden Frankfurter Institutionen, der Hilfsorganisation medico international und dem schauspielfrankfurt, wird so ein Beitrag zur Unterstützung einer langsam entstehenden unabhängigen Kulturszene in Afghanistan geleistet. "Theater, wie jede andere Kunstform, trägt dazu bei, die Notwendigkeit von Veränderungen spürbar und denkbar zu machen. Wo der Raum für eine selbstbestimmte Kultur schwindet, wuchern Depression und Gewalt", erklärt Elisabeth Schweeger, Intendantin des schauspielfrankfurt, das Engagement eines deutschen Theaters für Afghanistan. Das Beleuchtungs- und Tonequipment wird dem Exil-Theater zur Verfügung gestellt, einer Gruppe von Theaterschaffenden rund um den jungen Regisseur Mahmoud Shah Salimi, die 2000 im pakistanischen Exil gegründet wurde. Das Theater beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Kriegsjahre – "ein Bilderreigen zwischen Verzweiflung und Hoffnung" wie die New York Times kürzlich schrieb. Das Exil-Theater besitzt noch keine eigene Bühne, für jeden Auftritt müssen sich die Schauspielerinnen und Schauspieler das notwendige Equipment leihen.

Seit 2001 unterstützt medico international die Arbeit afghanischer Nichtregierungsorganisationen, die im Kontext der Minenräumung, Minenaufklärung und Opferrehabilitation tätig sind. "Dies ist Teil eines umfassenden Konzeptes des Wiederaufbaus und der Entwicklung", so Katja Maurer, Geschäftsführer von medico international. "Darüber hinaus muss es Orte geben, die in die Gesellschaft hinein wirken, an denen die Erfahrung von Leid und Krieg ebenfalls thematisiert wird."

Die Kooperation beider Institutionen hat sich bewährt. Am 1. Mai 2005 fand im schauspielfrankfurt die Veranstaltung "Der Krieg ist nicht vorbei" statt. Das im Zwischendeck des Großen Hauses gezeigte Virtuelle Minenfeld des Frankfurter Künstlers Peter Zizka lenkte den Blick auf eines der am meisten unter der Minengefahr leidenden Länder: Afghanistan. Der Container wird in Kabul vom Exil-Theater in Empfang genommen. Er enthält zudem technisches Material, das der Hessische Rundfunk dem im Aufbau befindlichen Demokratie-TV-Sender Shamshad bereitstellt. Der TV-Kanal des medico-Partners OMAR möchte vor allem ein Angebot für die paschtusprachige Mehrheit schaffen.

Kontakt

Ihre Ansprechpartner:

  • Anne Jung, medico international, Tel. 069 94 43 827, Mobil 0179 123 07 19, jung@medico.de
  • Tibor Stettin, schauspielfrankfurt, Tel. 069 212 37301, tibor.stettin@schauspielfrankfurt.de

 


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