Aufruf zum Tag der Menschenrechte veröffentlicht / Prominente Erstunterzeichner aus Politik, Wissenschaft, Kunst und Kultur / Unterstützung auch von SPD-Generalsekretärin Nahles und LINKE- und Grüne-Parteivorsitzende Kipping und Roth / Appell an Medien, genauer hinzuschauen
Berlin/Frankfurt, 10. Dezember 2012. Zum heutigen Tag der Menschenrechte veröffentlichen medico international und Adopt a Revolution einen zivilgesellschaftlichen Aufruf zur Unterstützung des zivilen Widerstandes in Syrien. Unter dem Titel „Freiheit braucht Beistand“ fordern 60 prominente Erstunterzeichner Öffentlichkeit und Medien auf, „das dramatische Geschehen differenziert wahrzunehmen und sich den offenen Blick durch die Bilder der Gewalt nicht verstellen zu lassen“, so der Aufruf. „Wir dürfen angesichts der katastrophalen Menschenrechtslage in Syrien nicht wegschauen und schweigen. Für viele, vor allem junge Aktivisten gibt es kein Zurück in die Diktatur mehr, weil sie einmal den Mut bewiesen haben, für die Freiheit Gesicht zu zeigen“, begründet Elias Perabo von Adopt a Revolution die Initiative. „Um die Hoffnung auf ein einiges, demokratisches und plurales Syrien zu erhalten, müssen wir diese Menschen in ihrem Freiheitskampf stärken.“
Neben dem Aufruf zur Solidarität, appelliert der Text auch, für die politische Arbeit der Komitees und die humanitäre Nothilfe zu spenden. „Gerade am Beispiel Syrien wird deutlich, dass humanitäre Hilfe allein nicht ausreicht. Die Menschen in Syrien brauchen eine politische Solidarität mit den Bemühungen um demokratische Veränderungen. Das wird auch ihre katastrophale humanitäre Situation nachhaltig verändern“, so Thomas Gebauer, Geschäftsführer von medico international. Obwohl der Aufstand gegen die Assad Diktatur bereits seit über 20 Monaten anhält handelt es sich bei dem Appell um den ersten breit getragen Aufruf aus der deutschen Zivilgesellschaft der Solidarität mit den AktivistInnen in Syrien ausdrückt.
Unter den mehr als über 60 Erstunterzeichnern des Aufrufs finden sich Persönlichkeiten aus allen politischen Lagern, wie die von SPD Generalsekretärin Andrea Nahles, Grünen-Parteivorsitzende Claudia Roth, Linke-Parteivorsitzende Katja Kipping und CDU-Außenpolitiker Ruprecht Polenz. Auch Künstler wie der Musiker Konstantin Wecker, der Schriftsteller Navid Kermani und der Regisseur Thomas Ostermeier, Wissenschaftler und Intellektuelle wie der Theologe und Publizist Friedrich Schorlemmer und der Träger des Alternativen Nobelpreises Hans-Peter Dürr schließen sich den Forderungen an. Eine vollständige Liste der Erstunterzeichner finden Sie im Anhang.
In den kommenden Wochen sollen weitere UnterzeichnerInnen für den Aufruf gewonnen werden. Darüber hinaus kann der Aufruf online unterzeichnet werden unter: www.adpotrevolution.org/aufruf und www.medico.de
Adopt a Revolution setzt sich seit Anfang 2012 für den unbewaffneten Widerstand gegen die Assad-Diktatur ein. Die Initiative unterstützt syrienweit über 30 BürgerInnenkomitees bei ihrer unbewaffneten Demokratiearbeit und ihren zivilgesellschaftlichen Aktivitäten. Hierzulande informiert die Initiative über die junge Demokratiebewegung, die trotz Gewalt und Gegengewalt auf zivile Proteste setzt.
Die Frankfurter Hilfsorganisation medico international leistet vielfältige Nothilfe in Syrien. Sie unterstützt die Nachbarschaftshilfe der unbewaffneten lokalen Bürgerkomitees und ermöglicht oppositionellen Ärzten geheime Notkliniken für Kriegsopfer zu unterhalten. Im Libanon unterstützt medico die säkulare libanesische Hilfsorganisation AMEL in ihrer Nothilfe für die syrischen Bürgerkriegsflüchtlinge in der Bekaa-Ebene.
Kontakt
- Elias Perabo, Initiator Adopt a Revolution, 0176-81022048, presse@adoptrevolution.org
- Martin Glasenapp, medico international, 01791091553,