Taifun-Nothilfe in Asien

20.10.2009   Lesezeit: 2 min

Der lokale medico-Projektpartner Samahang Operasyong Sagip (SOS) leistet Nothilfe für die Opfer der letzten Taifune auf den Phillipinen.

Die Tropenstürme Ketsana und Parma hinterließen schwere Verwüstungen auf den Philippinen: Ungefähr 6 Millionen Menschen sind betroffen. Tausende Häuser wurden zerstört und wichtige Straßen und Brücken beschädigt. Zehntausende Menschen leben noch in Notunterkünften.

Verschiedene Gesundheitsorganisationen des People’s Health Movement auf den Philippinen haben die gemeinsame Nothilfeorganisation Samahang Operasyong Sagip (SOS) gebildet. SOS legt großen Wert auf die partizipative Beteiligung der Betroffenen in der Durchführung der Maßnahme - sowohl in der Sammlung von Daten, Erstellung lokaler Bedürfnisanalysen, Auswahl der Begünstigten, Planung und Durchführung der Verteilungen und Evaluation des Programms.

Unmittelbar nach dem ersten Taifun Ketsana ist SOS mit vielen Freiwilligen in die Nothilfearbeit eingestiegen und verteilt seitdem vor allem Nahrungsmittelhilfe, Decken und Plastikplanen an bedürftige Familien in den am schlimmsten betroffenen Armutsgebieten im Großraum Manila und den Provinzen Bulacan, Pangasinan und Benguet.

Taifun Parma traf insbesondere den Norden der philippinischen Hauptinsel Luzon. Mitgliedsorganisationen von SOS, die auf Luzon aktiv sind, haben dringend um Nahrungsmittel, Wasser und non-food-items wie Kleidung, Hygieneartikel, Zelte und Decken gebeten. Zu deren Unterstützung werden zwei Nothilfeeinsätze in Zentral- und Nordluzon durchgeführt. In den beiden Regionen sollen 1.500 Familien versorgt werden.

Durch verschmutztes Wasser sind unter den Taifun-Betroffenen Krankheiten wie Dengue, Leptospirosis, Durchfall aufgetreten. Auch Erkrankungen der oberen Atemwege, Asthma und Bluthochdruck nehmen zu. Besonders bei Kindern wurde vielfach ein post-traumatisches Stress Syndrom (PTSD) diagnostiziert.

medico international unterstützt deshalb vier Einsätze zur medizinischen und psychosozialen Betreuung in Nord-, Zentral- und Südluzon sowie der Region um die Hauptstadt Manila. Mindestens 500 Patienten sollen dort jeweils versorgt werden. Nothilfeteams werden im Vorfeld die betroffenen Familien in ihren Unterkünften aufsuchen und sich einen Überblick über die Krankheiten und die vorrangig zu behandelnden Patienten verschaffen. Die psychosoziale Betreuung der PTSD-Patienten ist in diese Arbeit integriert. SOS wird die vier Missionen mit Medikamenten gemäß ihrer Standardliste ausstatten. Jedes Nothilfeteam besteht aus ca. 15 Personen, darunter Ärzte, Krankenschwestern, Pharmazeuten, Psychologen, Medizinstudenten und freiwillige Helfer. Parallel führen diese Teams Präventionskampagnen durch, mit denen sie über die durch Überschwemmungen hervorgerufenen Krankheiten informieren.


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