In dem jahrzehntelangen Krieg der Militärdiktatur gegen die eigene Gesellschaft ist in Guatemala ein Genozid an der indigenen Bevölkerungsmehrheit verübt worden. Doch auch nach dem Friedensabkommen Mitte der 1990er-Jahre setzt sich das Unrecht fort: Indigene Gemeinden werden weiterhin systematisch von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen.
Das Equipo de Estudios Comunitarios y Accion Psicosocial (ECAP) unterstützt seit vielen Jahren die Überlebenden von Massakern, Folter und sexualisierter Gewalt mit psychosozialer Hilfe. An vielen Orten Guatemalas leisten die Kolleg:innen Ausbildungs-, Sensibilisierungs- und Advocacyarbeit für betroffene Gemeinschaften. Es geht um die Aneignung der Geschichte und Selbstermächtigung durch den Wiederaufbau sozialer Strukturen. Die hartnäckige Arbeit von ECAP hat auch in aufsehenerregenden Fällen zur gerichtlichen Verurteilung von Tätern und zur Anerkennung der historischen Wahrheit beitragen.