Chiapas

Die Gewalt beenden

04.09.2024   Lesezeit: 1 min

Menschenrechtsarbeit indigener Communitys

Im südlichsten Bundesstaat Mexikos hat die Gewalt gegen die indigene Bevölkerung und politisch unbequeme Gemeinden dramatisch zugenommen. Es handelt sich um eine neue Art von Bürgerkrieg, dessen Hauptakteure die organisierte Kriminalität, parastaatliche Gruppen, staatliche Institutionen und privatwirtschaftliche Unternehmen sind. Die Konfliktlinien sind teils undurchsichtig und verändern sich stetig. Bewaffnete Auseinandersetzungen um Territorien, Schmuggelrouten und strategisch wichtige Orte sind an der Tagesordnung, teilweise mit Dutzenden Toten. Der Staat reagiert mit einer Militarisierung, die weitere Konflikte schafft. Aktuell gelten in Chiapas 10.000 Menschen als intern vertrieben.

In diesem Kontext arbeitet das 1989 in San Cristóbal de las Casas gegründete Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de Las Casas (Frayba), das bereits in den 1990er-Jahren die Friedensverhandlungen zwischen der zapatistischen Befreiungsarmee und dem mexikanischen Staat begleitete. Die medico-Partnerorganisation dokumentiert Menschenrechtsverletzungen und klagt diese öffentlich an. Kontinuierlich unterstützt Frayba den nachhaltigen Aufbau selbstverwalteter Strukturen in indigenen Gemeinden. Ziel der renommierten Organisation ist es, die politische, physische und psychosoziale Gewalt zu überwinden. Ein schwieriges Unterfangen, erst recht in dieser von Gewalt zerrütteten Region.

Dieser Beitrag erschien zuerst im medico-Rundschreiben 3/2024. Das Rundschreiben schicken wir Ihnen gerne kostenlos zu. Jetzt abonnieren!


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