Die Lizenz zu Helfen - Die Krankenpflegeschule in Jalala (Bekaa)

NAMSC (National Association for Medical and Social Care and Vocational Training)

11.01.2007   Lesezeit: 2 min

Die palästinensischen Flüchtlinge im Libanon werden durch staatliche Arbeitsverbote in mehr als 60 Berufen massiv in ihrer Existenzsicherung behindert. Besonders für Jugendliche stehen kaum qualifizierte Ausbildungs- und Arbeitsplätze zur Verfügung. Deshalb sind Berufsbildungsmaßnahmen der palästinensischen Organisationen besonders wichtig, auch wenn sie die strukturelle Benachteiligung auf dem libanesischen Arbeitsmarkt nicht verhindern können. Ein erfolgreiches Beispiel ist die Krankenpflegeschule in Jalala in der Bekaa-Ebene.

1984 fanden sich ÄrztInnen, ApothekerInnen, Krankenschwestern sowie palästinensische und libanesische Intellektuelle in Beirut zusammen, um eine Organisation für medizinische und soziale Hilfe zu gründen, die National Association for Medical and Social Care and Vocational Training, kurz NAMSC. Ihre Ziele war der Aufbau von medizinischen oder sozialen Einrichtungen wie Mutter-Kind-Zentren, eine Rehabilitations- und Physiotherapieklinik, Kindergärten, Jugendlager und berufsbildende Schulungszentren.

Viele dieser Ziele konnten nach und nach realisiert werden. So organisierte NAMSC in Bar Elias Kurse für KrankenpflegerInnen, die zunächst von Freiwilligen unterrichtet wurden. Seit 1988 findet das Programm in Jalala in der Bekaa-Ebene statt und umfasst mittlerweile bis zu dreijährige Ausbildungsprogramme in fünf Berufszweigen. Nachdem NAMSC 1994 für die Ausbildung eine Lizenz der libanesischen Regierung erhielt, sind die Berufsabschlüsse nun offiziell anerkannt, so dass bis jetzt alle AbgängerInnen beim palästinensischen Roten Halbmond oder anderen, meist privaten Gesundheitseinrichtungen eine Stelle gefunden haben.

Die Berufsschule in Jalala ist wie ein privates Bildungsinstitut aufgebaut und finanziert sich in erster Linie von den Schulgebühren der Studierenden – etwas mehr von den libanesischen, etwas weniger von den palästinensischen, aber immer noch deutlich unterhalb des Satzes an anderen privaten Schulen – um einen Ausschluss von Studenten aus ärmeren Familien zu vermeiden. Die Unterstützung von medico ermöglicht es der Schule, diese soziale Gebührenpolitik fortzusetzen und in besonderen Einzelfällen auch ganz auf die Studiengebühren zu verzichten, wenn soziale Notlagen vorliegen.

Zwischen 1988 und 2005 hat NAMSC außerdem zahlreiche andere Ziele realisieren können. In den Bereichen Gesundheitsversorgung, Kinderbetreuung, Mutter-Kind-Fürsorge, kulturelle Arbeit, Behindertenarbeit und Berufsausbildung sind neue Zentren entstanden, in denen über 150 Voll- und Teilzeitangestellte und Freiwillige die Projekte betreuen.

Projektstichwort

medico fördert die Arbeit unserer Partner im Libanon mit jährlich ca. 40-50.000 Euro. Dies wollen wir auch zukünftig fortsetzen. Bitte spenden Sie unter dem Stichwort: Libanon

 


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