Über Monaten schwebte die Ankündigung einer militärischen Offensive zur Befreiung der Großstadt Mossul vom „Islamischen Staat“ über der kurdischen Region im Irak. Jetzt hat die Schlacht um Mossul begonnen. Gleichzeitig bleibt unklar, wer von den zahlreichen beteiligten Akteuren (irakische Armee, schiitische Milizen, sunnitische Milizen, kurdische Peshmerga und deren jeweilige Bündnispartner Iran, Saudi-Arabien, USA etc.) im Falle einer Einnahme von Mossul dort welche Rolle übernimmt.
Nach wie vor leben 1,2 Millionen Menschen in Mossul , seit 2014 unter der Kontrolle von ISIS. Jetzt wird mit einer großen Fluchtbewegung in die kurdisch verwaltete Region gerechnet. Wenig beachtet bleibt bisher, dass sich gleichzeitig die Auseinandersetzungen zwischen kurdischen Peshmerga und dem „Islamischen Staat“ an der Südostgrenze der kurdischen Region intensivieren. In den letzten Wochen gab es vermehrt Auseinandersetzungen insbesondere in der Provinz Salahaddin.
Schon jetzt 3,3 Millionen Binnenvertriebene im Irak
Bei der Vorbereitung auf eine große Fluchtbewegung aus Mossul wird oft vergessen, dass es bereits 3,3 Millionen Binnenvertriebene im Irak gibt. Auch wenn der Islamische Staat erfolgreich bekämpft wird, gibt es für viele Flüchtlinge aus verschiedenen Gründen keine Perspektive in ihre Heimatorte zurückzukehren. Eine Vorbereitung von Nothilfemaßnahmen in Reaktion auf die Eroberung Mossuls kann daher nur vor dem Hintergrund bereits laufender Nothilfeprojekte erfolgen.
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In der Germian-Region und den Geflüchtetencamps Qoratu, Tazade, Alwand/Khanaqin und Notunterkünften in Kifri verfügt medico-Partner HAUKARI durch die seit 2014 mit Unterstützung von medico international und Volkshilfe Österreich geleistete Nothilfe über hervorragende Zugänge und Strukturen. Zudem baut medico-Partner KHANZAD dort im Rahmen eines BMZ-geförderten Projektes seit Juli 2014 in Zusammenarbeit mit dem lokalen Direktorat gegen Gewalt gegen Frauen Beratungsstellen für Frauen in Krisenregionen auf. Über diese bestehenden Strukturen und den guten Kontakt zu den Managementstrukturen der verschiedenen Lager und lokaler Verwaltung, kann die Hilfe hier schnell und effektiv geleistet werden und ergänzen die Nothilfemaßnahmen die ohnehin geleistete soziale Beratung von Frauen.
medico-Nothilfe für Kleinkinder und Mütter unter den Geflüchteten
Ziel der von medico unterstützten Maßnahmen ist die Verbesserung der Hygiene-, Ernährungs- und sozialen Situation von Kleinkindern und Müttern unter den Geflüchteten durch die Bereitstellung von Hilfsgütern und Sozial- bzw. Rechtsberatung. Damit verbunden ist auch eine Erst- und Krisenberatung für Frauen in spezifischen Gewaltsituation und ihre Vermittlung an lokale Beratungsstellen sowie die Dokumentation der Situation von Frauen.
medico international bittet um Spenden für die Arbeit unserer lokalen Partner, die sich im Nordirak wie in Syrien auf die Aufnahme von Flüchtlingen vorbereiten. Das Spendenstichwort lautet: Irak/Syrien
medico international
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