In der marokkanisch besetzten Westsahara wird die freie Meinung mit dem Schlagstock und einer Willkürjustiz verhindert. Mehr als 500 Sahrauis „verschwanden“ im marokkanischen Polizeiapparat, hinzu kommen 151 sahrauische politische Gefangene. Immer wieder werden Eltern verhaftet, um durchzusetzen, dass ihre Kinder zukünftig nicht mehr an Demonstrationen gegen die marokkanische Herrschaft teilnehmen. All dies geschieht unter Ausschluss der internationalen Öffentlichkeit, da Marokko jede freie Berichterstattung untersagt. Umso bemerkenswerter ist der Film „El problema“ (Das Problem), den die katalanischen Regisseure Pablo Vidal und Jordi Ferrer in fünfjähriger Arbeit gedreht haben.
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„Das Problem“ ist in den von Marokko besetzten Gebieten der Euphemismus, um von der Besetzung, der Folter und den Plünderungen zu sprechen, ohne Verdacht zu erregen. Entsprechend spektakulär sind die verdeckt gedrehten Filmpassagen aus der besetzten Sahara. Es kommen jene zu Wort, die sich friedlich mit ihrer Stimme für die Freiheit ihres Landes einsetzen: Der Menschenrechtler Hmad Hammad, der schon so oft gefoltert wurde, dass er nicht länger als 20 Minuten aufrecht stehen kann. Mohammed Dadach, der 25 Jahre in Haft und davon 14 Jahre in der Todeszelle verbrachte. Und Aminatou Haidar, die im Jahr 2009 durch den Eintrag des Wortes „Westsahara“ in ein marokkanisches Einreiseformular eine diplomatische Krise auslöste und erst mit einem Hungerstreik ihre Heimreise aus Spanien erzwingen konnte.
„El problema“ wurde nun auf dem Internationalen Sahara-Filmfestival („Fisaraha“) gezeigt, dass zum siebten Mal in den Flüchtlingslagern der Sahrauis in der algerischen Wüste stattfand. Auf dem Festival werden spanische, aber auch afrikanische Filme und im Lager selbst produzierte Dokumentationen nächtens unter freiem Himmel an helle Außenwände von Hilfscontainern projiziert. Auch spanische Filmstars wie Pedro Almodóvar, Javier Bardem und Penélope Cruz waren bereits da. In diesem Jahr wurde „El problema“ mit dem Goldenen Kamel für den besten Festivalbeitrag ausgezeichnet. medico versucht nun für die deutsche Öffentlichkeit einen hiesigen Verleih zu finden.