Angesichts der Verschlechterung der humanitären Situation durch die militärische Eskalation in Mali, fordert die malische medico-Partnerorganisation AME (Association Maliènne des Expulsés) eine politische Lösung des Konfliktes, die zuallererst die Interessen der malischen Bevölkerung berücksichtigt.
Die AME dringt darauf, den schon in der Zeit vor dem Militäreinsatz innerhalb der Zivilgesellschaft begonnenen Dialog über Fragen der Demokratisierung Malis fortzuführen. "Wir brauchen den Dialog mit den Tuareg und einen umfassenden gesellschaftlichen Konsultationsprozess unter Einbeziehung aller relevanten gesellschaftlichen Kräfte, zur Sicherstellung eines breiten nationalen Konsenses im Sinne sozialer Gerechtigkeit und nachhaltiger Entwicklungschancen. Wir wollen den aktuellen Bruch der Kontinuität für die demokratische Erneuerung des Landes ohne die alten korrupten Eliten nutzen", sagt AME-Präsident Ousmane Diarra.
Die demokratische Erneuerung wird jedoch durch die Anwesenheit der ausländischen Truppen erschwert: „Während die französischen Truppen als Retter der Malier auftreten, wird die Forderung nach einer „Concertation Nationale“ als subversiv dargestellt, da sie sich gegen den nationalen Zusammenhalt und den Frieden wende“ erläutert Alassane Dicko von AME. Die AME wird sich weiter dafür einsetzen, dass die Stimmen der Zivilgesellschaft nicht untergehen.
Mit finanzieller Unterstützung von medico international organisiert die AME Nothilfe und psycho-sozialen Beistand für Binnenflüchtlinge aus dem umkämpften Norden, von denen viele in der Hauptstadt Bamako Zuflucht suchen. Für die weitere medizinische und soziale Unterstützung der Flüchtlinge ruft medico international zu Spenden unter dem Stichwort "Mali" auf.