Für das Recht zu gehen und das Recht zu bleiben

Partnerschaften zwischen Afrika und Europa

21.07.2010   Lesezeit: 1 min

„Frauen und Kinder in ein solches Gefängnis zu sperren, wäre bei uns unvorstellbar.“ Amadou Mbow vom medico-Partner Assoziation der Menschrechtler in Mauretanien (AMDH) war sichtlich schockiert, als er im Sommer 2009 das Gefängnis für „illegale“ Flüchtlinge auf der griechischen Urlaubsinsel Lesbos besuchte.

Die Haftbedingungen für Migranten, die vergeblich versucht hatten über die Türkei nach Europa zu kommen, empörten auch Ousmane Diarra von der Selbsthilfegruppe ehemaliger Ausgewiesener aus Mali (AME), einem weiteren medico-Partner: „Unter dem Deckmantel eines ‚Migrationsmanagements’ werden Menschen hier einem unmenschlichen Klassifikationssystem unterworfen.“ Die beiden Menschenrechtler waren mit Unterstützung von medico nach Lesbos gereist, um dort an einer internationalen Protestwoche gegen die europäische Grenzschutzagentur Frontex teilzunehmen. medico hat die Unterstützung für Menschenrechtler und Selbsthilfeorganisationen von Migrantinnen und Migranten in Marokko, Mauretanien und Mali im Jahr 2009 weiter ausgebaut. Im senegalesischen Dakar ermöglichten wir unseren Partnern die Teilnahme an einem regionalen Vernetzungssymposium, einen Mitarbeiter der malischen AME luden wir nach Deutschland ein, um sich bei hiesigen Beratungsstellen über die psychosoziale Betreuung von Flüchtlingen zu informieren.

Der Kollege benötigt das für seine Arbeit am Flughafen in Bamako, wo er malische Flüchtlinge empfängt, die aus Europa abgeschoben worden. Im Zusammenhang der Kooperation zwischen medico und der Flüchtlingshilfeorganisation Pro Asyl haben die Kollegen jetzt beschlossen, auch ihrerseits die Arbeit von AME zu unterstützen. Während einer taz-Bildungsreise nach Mali hatten dann auch medico-Stifter die Gelegenheit zum direkten Gespräch mit den Partnern vor Ort.


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