Philippinen

Heftige Überschwemmungen und Erdrutsche

03.08.2023   Lesezeit: 2 min

medico-Partner:innen leisten Nothilfe nach Taifun "Doksuri".

Der Super-Taifun Doksuri wütete nicht nur in China, wo Hunderttausende von extremen Regenfällen betroffen sind, sondern zuvor auch auf den Philippinen. Das hochverschuldete Land, dessen Ökonomie sich noch nicht von der Pandemie erholt hat, wird seit mehreren Jahren immer wieder von starken Taifunen heimgesucht. Eine direkte Folge der Klimakrise. Die Folgen müssen oft diejenigen tragen, die dazu am wenigsten beigetragen haben. Mehr als 26.000 Menschen mussten vor den Fluten fliehen, mindestens 39 Menschen sind ums Leben gekommen.

Erst eineinhalb Jahre sind seit dem letzten zerstörerischen Wirbelsturm vergangen. Taifun Rai traf die Philippinen in einer schwierigen Zeit: Die Folgen der Pandemie führten zu einem starken Anstieg der Staatsverschuldung, die wirtschaftliche Lage war schlecht. Als der damalige Staatschef Rodrigo Duterte die betroffene Region besuchte, sagte er die Regierung sei bankrott, er werde aber Geld sammeln, um den Opfern zu helfen. Die Menschen wissen um die prekäre Lage. Ein Anwohner sagte in die Kamera der BBC: „It is a time, where we need a government. Now it is about who has a good heart to help us“. Das Land hat sich noch nicht davon erholt.

Dabei sind die Philippinen eines der wichtigsten Länder für Strategien im Umgang mit der Klimakrise. Einer der Rohstoffe, die in der grünen Industrie benötigt werden, ist Kupfer, von dem es auf den Philippinen bedeutende Vorkommen gibt.

„Wenn die globale Nachfrage steigt, wird ihr mit einer Politik begegnet, die mehr ausländische Investitionen zulässt. Die Bergbauindustrie der Philippinen dient aber weder unseren Bedürfnissen noch denen unserer Wirtschaft. Wenn es mehr Bergbaukonzessionen gibt, kommt es auch zu mehr Menschenrechtsverletzungen“, befürchtet Lia Alonzo, Geschäftsführerin des philippinischen Center for Environmental Concerns. Die Wucht der Taifune wird zunehmen, während das Land für die grünen Wende als globaler Rohstofflieferant hinhalten muss. Eine doppelte Ungerechtigkeit.

Von der Regierung erwarten die langjährigen medico-Partner von Samahang Operasyong Sagip (SOS) in dieser Notsituation wenig. Sie sind landesweit aktiv und versorgen betroffene Familien mit dem Nötigsten. Sie verteilen Essens- und Hygienepakete, Planen und organisieren Unterkünfte für Betroffene.

Samahang Operasyong Sagip (SOS) hat in den letzten Jahren immer wieder Nothilfe nach Taifunen im Inselstaat geleistet, auch mit medico-Unterstützung. Als landesweites Netzwerk setzt sich die Organisation zudem für den bestmöglichen Zugang zu Gesundheit für alle ein. SOS stellt dabei insbesondere die politischen Forderungen der Betroffenen selbst in den Vordergrund, um die Armut zu überwinden und bei politischen Entscheidungsträgern Veränderungen von gesellschaftlichen Strukturen und Prozessen einzufordern.

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