Die Waffen ruhen. Millionen von Menschen leben in Notunterkünften und auf der Straße. medico unterstützt Partnerorganisationen weiter bei der Versorgung der Geflüchteten.
Wir bitten um Spenden:
Nach fast 14 Monaten Krieg ruhen die Waffen im Libanon. Vorerst. Langsam verzieht sich der Rauch über den Ruinen und enthüllt ein versehrtes Land: Zehntausende Häuser sind zerstört und bis auf Weiteres unbewohnbar. Tausende Tote, zehntausende Verletzte und Millionen Vertriebene und Geflüchtete sind die schreckliche Bilanz.
Die Bilder aus dem Libanon erinnern in drastischer Weise an Gaza. Viele Dörfer im Süden und Osten des Landes liegen in Schutt und Asche, zerbombt von der israelischen Armee. Sie bleiben militärisches Sperrgebiet, auch nach Inkrafttreten des Waffenstillstands. Hunderttausende Menschen campieren seit Wochen unter einfachsten Bedingungen an Stränden und in Parks und können nicht zurück.
Bereits zuvor konnten sie sich ihr tägliches Brot kaum leisten. Nun sind sie auf in noch dramatischerer Dimension auf Hilfe angewiesen. Die Bevölkerung im Libanon trifft der Krieg in einer Zeit der schweren politischen und wirtschaftlichen Dauerkrise. Der Krieg hat alles verschlimmert. Rund die Hälfte der Bevölkerung lebt in Armut, Hunderttausende Syrer:innen leben als Geflüchtete im Land, die Gesundheitsinfrastruktur ist längst am Limit. Auch nach dem offiziellen Ende des Krieges bleibt die Versorgung der Verletzten und Binnenvertriebenen im Libanon schwierig, da es an Vielem fehlt. Die Menschen schlafen, wenn sie keine privaten Kontakte haben, derzeit in zu Notunterkünften umfunktionierten Schulen, die von der Regierung bereitgestellt wurden. Den Kindern droht ein verlorenes Schuljahr. Das normale Leben steht weitestgehend still.
Unsere Partnerorganisationen Nashet und Amel leisten unter großem persönlichen Einsatz Nothilfe. Ein geregelter Alltag ist für viele Mitarbeiter:innen gar nicht mehr möglich. Oft sind die mobilen Klinken und Gesundheitszentren in der Bekaa-Ebene und im Süden des Landes von Amel die einzigen, die den Menschen unter hohem Risiko überhaupt helfen können. Sie bieten Geflüchteten medizinische Hilfe und psychosoziale Unterstützung an, weil der Staat mit der Not überfordert ist. Doch auch Amel zahlt einen hohen Preis für ihren Einsatz: Drei ihrer Gesundheitszentren mussten in den letzten Wochen aufgrund starker Beschädigung durch Bombardements vorübergehend geschlossen, ihre Mitarbeiter:innen evakuiert werden. Aber sie machen weiter.
medico unterstützt die Nothilfe unserer Partner:innen vor Ort. Unterstützen Sie ihre Arbeit mit einer Spende:
medico-Partnerorganisationen aktiv
Immer im Einsatz
Die Mitarbeiter:innen der Gesundheitsorganisation Amel Association International versorgen aktuell Verletzte und Flüchtende. Sie betreiben im ganzen Land Gesundheitszentren, auch im Süden Libanons, und verfügen über sechs mobile Kliniken. Dort bieten sie Basisgesundheitsversorgung für alle an.
Nothilfe für Flüchtende
Die palästinensische Organisation Nashet Association versorgt in Saida Flüchtende aus dem Süden Libanons. Sie verteilen Lebensmittel und Decken an die Ankommenden, darunter sind Libanes:innen, Palästinenser:innen und syrische Geflüchtete, die im Süden Zuflucht gefunden hatten und jetzt einen sicheren Ort suchen.
Grenzüberschreitende Hilfe
In Rojava versorgt die medico-Partnerorganisation Kurdischer Roter Halbmond inzwischen 16.000 Menschen, die vor den israelischen Bomben aus dem Libanon geflohen sind. Es sind hauptsächlich syrische Familien, die vor vielen Jahren im Libanon Schutz vor Krieg und Verfolgung durch das Assad-Regime gesucht hatten. Nun werden sie in Auffanglagern medizinisch und psychologisch betreut. Wegen massiver türkischer Angriffe auf die Infrastruktur ist die Versorgungslage in der Region schlecht, die medico-Partner tun dennoch ihr Möglichstes, um die Menschen gut zu versorgen.
medico-Fördermitglied werden
Veränderung braucht Solidarität und einen langen Atem. Eine Fördermitgliedschaft ermöglicht es mit Ihren regelmäßigen Beiträgen langfristige und verbindliche Kooperationen einzugehen. Sie hilft, Partner in Regionen zu unterstützen, die nicht im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit liegen, und in Krisensituationen auch dann zu helfen, wenn hier Anteilnahme und Spendenbereitschaft schwinden. Ihre Fördermitgliedschaft schafft die Basis für solidarische Partnerschaften.