Das „Globale Sekretariat“ der von medico mitgegründeten globalen Basisgesundheitsbewegung People’s Health Movement (PHM) wechselt turnusmäßig seinen Sitz – zuletzt von Delhi in die kolumbianische Hauptstadt Bogotá. Erklärtes Ziel am neuen Standort ist es, die Vernetzung der lateinamerikanischen PHM-Regionen zu stärken und die Debatte über eine Gesundheitsversorgung neu zu entfachen. Dies gilt umso mehr angesichts der Erfahrung der Pandemie, die die Schwächen unterfinanzierter und privatisierter Gesundheitssysteme in Lateinamerika besonders dramatisch offengelegt hat. Von dem PHM-Büro in Bogotá aus wurde eine auf drei Jahre angelegte Mobilisierungskampagne initiiert, die neben kritischen Gesundheitsinitiativen und -akteur:innen von einer vielfältigen Basis getragen wird: von Arbeits-, Bauern- und Indigenen- bis zu feministischen, LGBTQIA+-, Jugend- und Umweltbewegungen. Mit Kampagnenstart ist eine Plattform zum länderübergreifenden Austausch in Lateinamerika sowie der Karibik eingerichtet und sind Preise für investigativen Journalismus zur Umgestaltung der Gesundheitssysteme vergeben worden. Zudem hat sich das PHM auf wichtigen gesundheitspolitischen Treffen in der Region neu verankert. Der Schwung soll genutzt werden, um Gesundheitsgerechtigkeit in den Ländern mit progressiven Regierungen durch Druck von unten zu stärken und in jenen mit neoliberalen und rechtsextremen Regierungen den Widerstand zu unterstützen.
Globale Gesundheit
Schwung aus Bogotá
27.03.2023 Lesezeit: 1 min