Es herrscht Krieg in den kurdischen Städten in der Türkei. Das zeigen die Bilder und die Nachrichten, die nun auch zunehmend in die deutsche Öffentlichkeit gelangen. Unsere kurdischen Partner vom Rojava-Hilfsverein berichten uns seit Wochen von diesem Krieg, der in unmittelbarer Nähe zu ihrem Büro in der Altstadt von Diyarbakır ausgebrochen ist. Die Viertel sind abgesperrt, Abertausende sind bereits geflüchtet.
Der Weg auf die Straße oder der Versuch, ein Brot zu kaufen kann in den Tod führen. Immer wieder werden Kinder, Jugendliche und Alte von Sicherheitskräften als „Terroristen“ erschossen. Bis zu 200.000 Menschen sind von den Belagerungen betroffen und von jeglicher Versorgung mit Nahrung, Wasser, Strom und medizinischer Hilfe abgeschnitten. Und das bei winterlichen Minusgraden.
Niemand war auf den Krieg vorbereitet
„Die Häuser der Bevölkerung werden bewusst zerstört“, sagte uns Ramazan K. von unserem Partner, dem „Rojava Yardımlaşma ve Dayanışma Derneği – Hilfe und Solidarität mit Rojava e.V.“ in Diyarbakır. „Wir erleben eine plötzliche und schockartige Massenflucht, auf die niemand vorbereitet war. Trotzdem tun wir jetzt, was möglich ist.“
Der Rojava-Hilfsverein leistet jetzt in vielen Städten Kurdistans in der Türkei unmittelbare humanitäre Nothilfe: Lebensmittel, Decken, aber auch psychologische Hilfe, besonders für die traumatisierten Kinder. „Wir helfen jetzt jenen, die nichts mehr haben. Wir diskriminieren niemanden. Es geht nicht um Sprache oder Herkunft, sondern nur darum, ob jemand etwas braucht“.
medico-Partner versorgen bis zu 2000 Familien
Allein in Diyarbakır versorgen die AktivistInnen des medico-Partners bis zu 2000 Familien. Diese solidarische Nothilfe wird vor allem aus der Bevölkerung selbst geleistet. Nur wenig Hilfe kommt aus dem Westen der Türkei, noch weniger aus Europa. Schwierig bleibt die Versorgung der Menschen in den militärisch abgeriegelten Stadteilen. Oft werden die Lastwagen von Soldaten aufgehalten, wird die Hilfe konfisziert oder die Fahrer kurzzeitig verhaftet. Dennoch wird die Hilfe weiter geleistet.
Der Rojava-Verein gründete sich, um den Wiederaufbau des zerstörten Kobanê in Syrien zu unterstützen. Jetzt hat unser Partner begonnen, in den kurdischen Gebieten der Türkei zu helfen. Wann fliehen die ersten KurdInnen aus Diyarbakır, Cizre oder Şırnak nach Syrien, ins „sichere“ Rojava?
Hoffen auf Frieden
medico unterstützt die Nothilfe unseres Partners in Diyarbakır mit 20.000 Euro. Der Rojava-Verein versorgt ausgebombte und zur Flucht gezwungene Familien in Diyarbakır-Sur, Silopi, Şırnak, Cizre, Nusaybin, Dargeçit, Derik, Silvan. Es können neue Städte hinzukommen – niemand weiß, was werden wird.
Unsere Partner hoffen auf den Frieden und ein Ende des Krieges. Nichts sei wichtiger, versichern sie uns. Heute. Morgen. Jetzt geht es um Essenspakete für die Ausgebombten. Helfen Sie mit. Das Spendenstichwort lautet: Kurdistan
Spenden für die Ausgebombten in Kurdistan
Spendenkonto:
medico international
IBAN: DE21 5005 0201 0000 0018 00
BIC: HELADEF1822
Frankfurter Sparkasse
<link spenden>Jetzt online spenden!
medico international ist als gemeinnütziger Verein anerkannt. Spenden sind daher steuerlich absetzbar. Das Deutsche Zentralinstitut für Soziale Fragen (DZI) bescheinigt medico international einen sorgfältigen und verantwortungsvollen Umgang mit Spendengeldern.
AktivistInnen bereiten Hilfspakete vor:
Das Video wird erst nach dem Anklicken geladen. Dazu baut ihr Browser eine direkte Verbindung zu Youtube-Servern auf. Mehr Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.