ARACEM ist eine 2006 gegründete Selbsthilfeorganisation abgewiesener Migrant_innen zumeist zentralafrikanischer Herkunft (Kamerun, Republik Kongo, Demokratische Republik Kongo, Tschad, Zentralafrikanische Republik und Gabun).
Im Vordergrund ihrer Arbeit steht die unmittelbare Soforthilfe für Abgewiesene und Transitmigrantinnen mit Unterkunft, Verpflegung, medizinischer und psychosozialer Unterstützung, sowie der Kampf gegen Xenophobie und Ausgrenzung in Mali. Hierbei stellt die ARACEM den Migrantinnen zunächst geschützte Räume in Bamako und im umkämpften Norden Malis (Gao und Kidal) zur Verfügung, wenn die Sicherheitssituation dies gestattet. Als Betroffene sind sie besonders in der Lage, die Situation der Migrantinnen und ihre Befindlichkeit zu verstehen und sie bei der Lösung von Problemen zu unterstützen. Die ARACEM arbeitet auch mit einem Netzwerk von Psychologinnen zusammen, die sie im Bedarfsfall unterstützen.
Mit der Zuspitzung der Situation im Norden Malis seit Anfang 2012 hat Algerien Abschiebungen ausgesetzt. Es ist jedoch bekannt, dass die algerischen Abschiebelager überfüllt sind, so dass mit erneuten Massenabschiebungen zu rechnen ist. Auch haben die meisten zentral- und westafrikanischen Länder keine Vertretungen in Mali, was Menschen nicht-malischer Herkunft, die über Mali abgeschoben werden, die Rückkehr in ihre Heimatländer erschwert. Fehlende Mittel und oft auch fehlende Papiere verstärken die prekäre Lebenssituation der Migrant_innen in Mali.
Auch die Mitglieder und Aktivistinnen von ARACEM sind Ausländerinnen und Migrant_innen in Mali, so dass ihre politischen Einflussmöglichkeiten begrenzt sind. Und doch engagieren sie sich in Kooperation mit dem medico-Partner AME in Mali im Rahmen von Lobby und Sensibilisierungsarbeit hinsichtlich der malischen Migrationspolitik, aber auch in der malischen Presse und Öffentlichkeit.
ARACEM unterstützt durch die Soforthilfe neu angekommene Migrantinnen in Mali und dokumentiert die verschiedenen Fälle. Da die Migrantinnen in Mali einer besonders prekären Situation ausgesetzt sind – nicht nur ökonomisch und sozial, sondern auch durch Diskriminierung und Tabus – leistet die psychosoziale Hilfe einen wertvollen Beitrag. Auch sind gerade Frauen in diesem Kontext sehr gefährdet, und sind vermehrt gezwungen, sich ihren Lebensunterhalt über Sexarbeit zu sichern. Die Beratung und medizinische Hilfe, die die ARACEM den Frauen bietet, gibt ihnen die Möglichkeit, ihre Rechte zu stärken und zu einer Enttabuisierung beizutragen.
Medico fördert die Arbeit von ARACEM im Jahr 2014 mit 20.000 Euro. Wir bitten um Ihre Unterstützung unter dem Spendenstichwort Mali.