Es gibt nicht nur Prinzipien, die über allem anderen stehen. Es gibt auch Strukturen, die diese Prinzipien verteidigen. Dafür steht in Chile die Corporación de Promoción y Defensa de los Derechos del Pueblo, kurz CODEPU. Sei es zur Zeit der Diktatur, während des zu kurz gekommenen Demokratisierungsprozesses danach oder in der Gegenwart: Die medico-Partnerorganisation bietet seit den 1980er-Jahren Menschenrechtsverletzungen und Unrecht die Stirn.
Die mehrheitlich ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter:innen leisten psychosoziale Unterstützung und juristischen Beistand für diejenigen, die sich staatlicher Gewalt und autoritärem Neoliberalismus entgegengestellt haben – und es heute noch tun. Das ist nicht ungefährlich. In der chilenischen Gesellschaft ist eine zunehmende Polarisierung und Radikalisierung zu beobachten, die sich immer unverhohlener auch gegen Menschenrechtsverteidiger:innen richtet.