Gewalt als Mittel von autoritärer Politik, Einschüchterung und Unterdrückung gehört in Brasilien zum Alltag staatlichen Handelns. Sie trifft vor allem politische Gegner und die Marginalisierten der Gesellschaft. So kommt es in Favelas und urbanen Randgebieten immer wieder zu oft tödlichen Übergriffen durch Polizei und Milizen. Die Metropolregion von Rio de Janeiro gehört zu jenen Gebieten, in denen besonders häufig und weitgehend straflos gemordet wird. Vieles bleibt im Dunkeln, auch weil Behörden Aufklärungsversuche sabotieren.
Als lokal verankerte NGO arbeitet das Observatório de Favelas zu dieser und weiteren Facetten von Gewaltverhältnissen. Mit Sitz in den Favelas von Maré dokumentiert das Team Übergriffe und versucht, sowohl auf die Politik einzuwirken als auch strukturelle Veränderungen zu erwirken. Daneben schult es lokale Aktivist:innen in Sicherheitsfragen und im Umgang mit Konfliktsituationen. Inmitten gewaltsamer Lebensverhältnisse verteidigt das Observatório de Favelas das Recht auf Rechte und nicht zuletzt das Recht auf Leben.
Dieser Beitrag erschien zuerst im medico rundschreiben 01/2025. Das Rundschreiben schicken wir Ihnen gerne kostenlos zu. Jetzt abonnieren!