Die Besitz- und Produktionsverhältnisse des ländlichen Brasiliens zählen zu den ungleichsten der Welt. Abgesichert wird das auch durch eine staatliche Politik, die die Konzentration des Reichtums in wenigen Händen fördert. Dazu passt, dass das exportorientierte Agrarbusiness zu den einflussreichsten Fraktionen im Parlament gehört. Doch vielerorts formiert sich Widerstand.
Die Landlosenbewegung Movimento dos Trabalhadores Rurais Sem Terra (MST) setzt sich seit ihrer Gründung vor 40 Jahren für eine Agrarreform ein, die auf eine Stärkung der kleinbäuerlichen sowie einer agrarökologischen Landwirtschaft zielt. Die Mitglieder der medico-Partnerorganisation MST besetzen unproduktive landwirtschaftliche Flächen und bauen dort selbstverwaltete Gemeinden auf, in denen kollektiv produziert und solidarisch gewirtschaftet wird.
Die direkte Intervention kombiniert der MST mit politischer Bildung und fachlicher Ausbildung. Der Erfolg und die Größe der Organisation suchen nicht nur in Lateinamerika ihresgleichen, sondern sind weltweit ein Beispiel für die Mobilisierung unterprivilegierter Gruppen.