Ein Jahr nach der erneuten Machtübernahme der Taliban im Sommer 2021 legte die Bundesregierung das sogenannte Bundesaufnahmeprogramm Afghanistan (BAP) auf. Es sollte „besonders gefährdeten“ Protagonist:innen der afghanischen Zivilgesellschaft – Frauen- und Menschenrechtsverteidiger:innen, Lehrer:innen und Künster:innen – die Ausreise nach Deutschland und damit den Schutz vor Folter, Misshandlung und Tod durch die Taliban ermöglichen.
Heute, dreieinhalb Jahre später, ist klar: Das Programm war nie darauf angelegt, Menschen in Not zu helfen. Nur ein Bruchteil der berechtigten Menschen konnte die unfassbaren Hürden deutscher Bürokratie mit Erfolg durchlaufen. Tausende Antragsteller:innen sitzen in Pakistan fest, ihnen droht die Abschiebung in die Hände der Taliban.
In dieser Folge von Global Trouble sprechen wir mit Vincent op ´t Roodt von medico international und Prof. Martin Sökefeld von der Universität München über das Bundesaufnahmeprogramm und sein kolossales Scheitern.
Eine Produktion in Zusammenarbeit mit dem Radiojournalisten Steen Thorsson, Host des Podcasts, und dem Produzenten Max Stern. Zu hören auch auf Spotify, Apple Podcasts und überall, wo es Podcasts gibt.