Es gibt sie noch, die guten Nachrichten: Die Besatzung des auf den Namen „Maldusa“ getauften Motorboots der gleichnamigen medico-Partnerorganisation ist einsatzbereit. Vom Hafen der italienischen Insel Lampedusa aus unterstützt sie die zivile Seenotrettungsflotte im zentralen Mittelmeer. Immer wieder kommt es vor, dass die maltesische oder die italienische Küstenwache in Seenot geratenen Geflüchteten und Migrant:innen die Hilfe verweigern oder gar veranlassen, dass libysche Milizen „übernehmen“.
Die Crew der Maldusa soll Geflüchteten-Boote begleiten, ihre Selbstständigkeit betonen und, wenn nötig, Rettungsaktionen durchführen. Zugleich soll das Boot ein „Pull-Faktor“ für die Küstenwachen werden: Verweigern diese Menschen Unterstützung, kann die Besatzung der Maldusa die unterlassene Hilfeleistung dokumentieren. Das Boot stellt den dritten Teil des Maldusa-Projekts dar. Bereits seit September 2022 unterstützt die Maldusa-Station auf Lampedusa in Zusammenarbeit mit lokalen Helfer:innen Ankommende. Im April 2023 hat die Initiative zudem ein Zentrum in Palermo eröffnet, das Geflüchteten, Migrant:innen und Initiativen als Austauschort dient.
Dieser Beitrag erschien zuerst im medico-Rundschreiben 1/2024. Das Rundschreiben schicken wir Ihnen gerne kostenlos zu. Jetzt abonnieren!