Chile, Haiti, Libanon, Irak …
Überall demonstrieren die Menschen und machen sich selbst zum Souverän. Das selbstgemalte Plakat einer chilenischen Demonstrantin spricht heute für alle Aufstände: „Meine größte Angst ist, dass das hier aufhört und alles gleich bleibt.“ Doch so deutlich die Bereitschaft überall ist, sich auf Veränderungen einzulassen, so unklar ist es, wie diese notwendigen Transformationen des ganzen Systems vonstattengehen sollen.
Eine demoralisierte globale Elite, die auf ihren jährlichen Treffen in Davos ebenfalls von der Notwendigkeit grundlegender Änderungen redet, und eine globalisierungskritische Bewegung aus den 2000er Jahren, die Aufstände des arabischen Frühlings und die heutigen globalen Revolten kommen an diesem Punkt zusammen: in ihrer Ratlosigkeit und in den fehlenden Formen der Institutionalisierung einer neuen Demokratie und Teilhabe.