Cinzia Arruzza ist Professorin für Philosophie an der New School for Social Research in New York (USA). In ihrer Forschung befasst sie sich insbesondere mit antiker griechischer Philosophie sowie mit feministischer und marxistischer Theorie. Eines ihrer bekanntesten Veröffentlichungen ist das Buch „Feminismus für die 99 Prozent – Ein Manifest“ (2019), welches sie gemeinsam mit Nancy Fraser und Tithi Bhattacharya schrieb. Dort untersuchen die Wissenschaftler:innen die Intersektionen von Unterdrückung und formulieren Möglichkeiten einer Politik für die Befreiung aller Menschen.
Arruzza promovierte an der Universität Rom Tor Vergata und studierte anschließend an den Universitäten Freiburg (Schweiz) und Bonn (Deutschland), wo sie ein Alexander-von-Humboldt-Postdoktorandenstipendium erhielt.
Mehr zu Cinzia Arruzza: https://www.newschool.edu/nssr/faculty/Cinzia-Arruzza/
Clemencia Correa ist Leiterin von ALUNA (Aluna Acompañamiento Psicosocial), eine 2013 gegründete Nichtregierungsorganisation in Mexiko, die sich gezielt für Menschenrechte und psychische Gesundheit einsetzt. Im Vordergrund steht dabei die psychosoziale Unterstützung von Journalist:innen, Gemeinden und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Correa engagiert sich außerdem für eine kritische Auseinandersetzung über den Umgang mit dem Coronavirus und problematisiert neben psychosozialen Auswirkungen auch gesellschaftliche Konfliktlinien, die insbesondere vulnerable Bevölkerungsgruppen betreffen.
Mehr zu ALUNA: https://www.alunapsicosocial.org/english
Elsa Dorlin ist Philosophin und Professorin am Lehrstuhl für Politikwissenschaft der University of Paris 8 Vincennes/St. Dénis (Frankreich). Für ihre Wirken zu feministischer Theorie und Philosophie erhielt sie 2009 eine Auszeichnung des Centre national de la recherche scientifique (CNRS).
Ihr 2017 erschienenes Buch „Se défendre: une philosophie de la violence“ („Selbstverteidigung: Eine Philosophie der Gewalt“, 2020) handelt von historischen Perspektiven auf Formen des Widerstands und politischen Kampfes in der Intersektion von Race, Geschlecht und Klasse. 2018 wurde es mit dem Frantz Fanon Buchpreis der Caribbean Philosophical Association ausgezeichnet.
Mehr zu Elsa Dorlins Buch: https://www.zeitschrift-luxemburg.de/selbstverteidigung/
Julia Dück ist Referentin für Soziale Infrastrukturen, verbindende Klassenpolitik, Gesundheit und Care im Institut für Gesellschaftsanalyse der Rosa Luxemburg Stiftung. Sie hat an der Friedrich Schiller Universität Jena zu Kämpfen um Care in der Krise promoviert. Ihre Arbeitsschwerpunkt sind marxistische und feministische Gesellschaftstheorie, (multiple) Krise und Hegemonie, Soziale Reproduktion und Geschlechterverhältnisse sowie gesellschaftliche Kämpfe um Care in der Krise. Im Frühjahr 2022 erscheint ihr Buch Soziale Reproduktion in der Krise. Sorge-Kämpfe in Krankenhäusern und Kitas bei Beltz/Juventa.
Weitere zentrale Publikationen sind u.a. der Sammelband Plattformkapitalismus und die Krise der sozialen Reproduktion (gemeinsam mit Moritz Altenried und Mira Wallis) und Feministische Klassenpolitiken in Kämpfen um Soziale Reproduktion.
Mehr von Julia Dück: https://www.rosalux.de/profil/es_detail/2AKFACAW4B/julia-dueck
Verónica Gago ist Professorin für Sozialwissenschaften und unterrichtet Politische Theorie, Ökonomie und Soziologie an den Universitäten San Martín und Buenos Aires (Argentinien). Gago ist Mitbegründerin der NiUnaMenos Bewegung und des militanten Forschungskollektivs Colectivo Situaciones. Außerdem ist sie im Tinta Limón Verlag aktiv.
Zu ihren einschlägigen Werken zählen „La razón neoliberal. Economías barrocas y pragmática popular” (2017; Neoliberalismus von unten: Populäre Pragmatik und barocke Ökonomien) und „The Feminist Revolution“ (2020). Ihr Buch „La potencia feminista – O el deseo de cambiarlo todo” (Feministische Macht – Oder der Wunsch, alles zu ändern) ist 2019 bei Tinta Limón erschienen.
Mehr zu Verónica Gago und ihren Büchern: https://www.tintalimon.com.ar/libro/La-potencia-feminista
Tobias Matzner ist Professor für Medien, Algorithmen und Gesellschaft am Institut für Medienwissenschaft an der Universität Paderborn. Matzners Forschungsschwerpunkte liegen im Schnittstellenbereich der Theorien (digitaler) Medien und Technologien und Ansätzen der politischen Philosophie, Kulturwissenschaften und Gesellschaftstheorie. Im Fokus stehen dabei die Verschränkung und das Zusammenwirken von Künstlichen Intelligenzen, Konzepten von Subjektivität, gesellschaftlichen und normativen Transformationsprozessen. Seine Arbeit ist unter anderem vom Wirken Hannah Arendts und Michel Foucaults beeinflusst, was sich in mehreren Publikationen wiederspiegelt. Aktuell arbeitet Matzner gemeinsam mit Maria Robaszkiewicz an ihrem Buch „Hannah Arendt: Challenges of Plurality“, welches 2022 erscheinen soll.
Mehr zu Tobias Matzner: http://www.tobiasmatzner.de/
Nadia Mahmood ist Feministin und ist seit ihrer Jugend im Irak politisch aktiv. 1993 gründete sie die Kommunistische Arbeiterpartei des Irak (WCPI), für die sie heute im Politbüro arbeitet. Während ihres Exils in London 1998 promovierte sie in Sozialpolitik.
Darüber hinaus ist Mahmood Mitbegründerin von Frauenrechtsorganisationen in Großbritannien und dem Irak, wie beispielsweise die 2019 gegründete „Aman Organization for Women“ (Aman), eine medico-Partnerorganisation in Bagdad. Mit ihrer Arbeit und ihrem Aktivismus kämpft sie für soziale, politische und ökonomische Gleichstellung von Frauen*.
Mehr zu Nadia Mahmood: https://www.medico.de/tabubruch-aktivismus-von-frauen-18080
Koketso Moeti ist Aktivistin sowie Gründerin und Geschäftsführerin des handybasierten Aktionsnetzwerk amandla.mobi. Das Mobilizing-Tool verbindet Gemeinschaften, die gegen Probleme wie Zwangsräumungen, geschlechtsspezifische Gewalt sowie hohe Datenkosten kämpfen, und wird von über 250.000 Menschen in Südafrika genutzt, hauptsächlich von Schwarzen Frauen* mit niedrigem Einkommen, die am stärksten von Ungerechtigkeit betroffen sind. Zudem ist Moeti Gründerin des African Digital Rights Networks. Im Zuge ihrer Arbeit erhielt sie mehrere Stipendien, wie auch im Jahr 2021, in dem sie zur Gründungsstipendiatin des Collective Action in Tech ernannt wurde. Darüber hinaus ist Moeti als Fachberaterin in verschiedenen Institutionen und Organisationen tätig.
Mehr zu Koketso Moeti und amandla.mobi: https://amandla.mobi/about/
Djamila Ribeiro ist Schriftstellerin, Journalistin, Philosophin und Feministin. Sie hat einen Abschluss in Philosophie und einen Master in politischer Philosophie von der Bundesuniversität von São Paulo. Im Jahr 2016 wurde sie zur stellvertretenden Sekretärin für Menschenrechte in São Paulo ernannt. Derzeit ist sie Gastprofessorin an der Päpstlichen Katholischen Universität von São Paulo und Fellow an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Im Jahr 2019 wurde sie mit dem Prinz-Claus-Preis des Königreichs der Niederlande ausgezeichnet und von der BBC als eine der 100 einflussreichsten Frauen der Welt bezeichnet. 2021 wurde sie als erste Brasilianerin mit den BET Awards ausgezeichnet, die von der schwarzen Gemeinschaft in den USA vergeben werden. Ribeiro ist Kolumnistin für die Zeitung Folha de São Paulo und das ELLE Magazine Brasil und hat mehrere Artikel und Monografien über Antirassismus, Kolonialismus und schwarzen Feminismus geschrieben und veröffentlicht. Zu ihren jüngsten Veröffentlichungen gehören Quem tem medo do feminism negro? (Who is afraid of Black Feminism, São Paulo: Companhia das Letras 2018) und Lugar de Fala (Place of Speech, São Paulo: Pólen Livros 2019). Für ihre Monografie Pequeno manual antirracista (Kleines Handbuch des Antirassismus, São Paolo: Companhia das Letras 2019) erhielt sie 2020 den Jabuti-Preis für brasilianische Literatur.
Mehr zu Djamila Ribeiro: https://www.zis.uni-mainz.de/gaeste/fellows/djamila-ribeiro/
Rita Laura Segato lehrte und forschte über 30 Jahre lang von Brasília aus und ist eine exzellente Kennerin ganz Lateinamerikas, besonders das der immer noch allzu oft ignorierten Mehrheiten: Frauen, Indigene, afrolatin@s. Die emeritierte Anthropologin ist besonders für ihre Forschungen über Genderfragen in indigenen und lateinamerikanischen Gemeinden bekannt, sowie für ihre Forschung über Gewalt gegen Frauen und die Beziehung zwischen Gender, Rassismus und Kolonialität. Sie veröffentlichte unter anderem „La guerra contra las mujeres“ (2016; Der Krieg gegen die Frauen) sowie „la critica de la colonialidad en ocho ensayos“ (2015; Kritik der Kolonialität in acht Aufsätzen). Sie ist eine der bedeutendsten feministischen Intellektuellen Lateinamerikas. Mehr von Rita Laura Segato
Vanessa Eileen Thompson ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Vergleichenden Kultur- und Sozialanthropologie an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). Ihre Forschungs- und Lehrschwerpunkte sind kritische Rassismus- und Migrationsforschung, Black Studies und intersektionale Ungleichheits- und Geschlechterforschung. Die promovierte Soziologin arbeitet derzeit in einem Forschungsprojekt zu Racial Profiling und seinen geschlechtsspezifischen Dimensionen. Thompson verbindet dabei wissenschaftliche und aktivistische Ansätze zur Analyse und Kritik von rassistischer Polizeigewalt und dem Widerstand der Betroffenen dagegen.
Mehr zu Vanessa E. Thompson: https://www.kuwi.europa-uni.de/de/lehrstuhl/vs/anthro/team/wissenschma/thompson/index.html
Eva von Redecker ist Philosophin und Publizistin. Von 2009 bis 2019 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Berliner Humboldt-Universität, 2015 unterrichtete sie für ein Semester als Gastdozentin an der New School for Social Research in New York. Ende 2020 trat sie ein Marie-Skłodowska-Curie-Fellowship an der Universität Verona in Italien an. Eva von Redecker ist auf einem Biohof aufgewachsen und hat dort viel über Erdbeeranbau, Direktvermarktung und Pferdezucht gelernt. Heute lebt sie wieder auf dem Land. Sie arbeitet derzeit an einem Forschungsprojekt zum autoritären Charakter. Zuletzt erschien von ihr „Revolution für das Leben. Philosophie der neuen Protestformen“ (2020).
Mehr von Eva von Redecker: https://www.evredecker.net/
Mpumi Zondi ist Sozialpädagogin, Therapeutin und klinische Direktorin des Sophiatown Community Psychological Services (SCPS) in Johannesburg (Südafrika). Sie arbeitet seit 26 Jahren mit Menschen mit Marginalisierungs- Diskriminierungs- und Gewalterfahrungen. Dabei ist eines ihrer zentralen Anliegen die Entwicklung von kulturell und sozial angemessenen psychosozialen Angeboten. Darüber hinaus bietet sie am SCPS Supervisionen und Unterstützung für Gemeindeberater:innen, Gemeindearbeiter:innen und das Verwaltungsteam an. Mpumi verfasste das Buch "Strengthening the wounded Carer“ (Stärkung der verwundeten Care-Arbeiter:in), das auf dem von ihr geleiteten Programm „Caring for the Wounded Carer“ basiert. Mehr von Mpumi Zondi