Verhaftungen von Ärzten in Syrien

medico international fordert von Bundesregierung Druck auf arabische Liga

05.01.2012  

Wie die Frankfurter sozialmedizinische Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international mitteilt, nimmt die schon im August begonnene Verhaftungswelle von Ärzten in Syrien zu. Als jüngster Fall wurde in der Nacht vom 26. Dezember der Arzt und Onkologe Tayseer Radwan Karim in Jeramana, einem Vorort von Damaskus, festgenommen. Über seinen Verbleib ist ebenso wenig bekannt wie über den von mindestens 16 weiteren Ärzten, die in den letzten 5 Monaten verhaftet wurden. Die Verhaftungen, so Katja Maurer von medico international, seien Teil einer systematischen Verfolgung von Gesundheitspersonal, um die Versorgung von verletzten Demonstranten zu verhindern.

Bereits seit Beginn der Proteste im Frühjahr 2011 ist die Versorgung der Menschen äußert schwierig. Menschen mit Schussverletzungen werden aus den Krankenhäusern verhaftet und verschwinden. Apotheken werden überwacht, so dass keine Medikamente für die Kliniken im Untergrund gekauft werden können. „Die Verhaftung von Ärzten ist eine weitere entsetzliche Eskalationsstufe des syrischen Regimes, die jede Humanität missachtet“, so Maurer.

medico international fordert die Bundesregierung auf, umgehend Druck auf die arabische Liga und deren Beobachterdelegation in Syrien auszuüben, um die geplanten Besuche von Gefängnissen in Syrien endlich durchzusetzen und unter anderem Aufklärung über den Verbleib der Ärzte und deren sofortige Freilassung zu verlangen. Die Behandlung von Verletzen ist kein Verbrechen, sondern ärztlicher Auftrag.

medico international unterstützt die syrischen Ärzte bei dieser Arbeit. Spenden werden dringend erbeten:

medico international
Spendenkonto: 1800
Frankfurter Sparkasse
BLZ 500 502 01

oder Online-Spende.

Kontakt

Für Nachfragen wenden Sie sich bitte an Katja Maurer: 0171 122 12 61, 069 944 38 29


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